Umwelt und Natur
Es ist klar, dass so massive Veränderungen unseres Arbeits- und Privatlebens und der damit verbundenen Gewohnheiten die Corona-Thematik so in den Vordergrund gedrückt hat.
Es wird wohl so gut wie keinen in Wachtberg geben, der davon nicht auch unmittelbar betroffen ist.
Und dennoch bleiben die großen Aufgaben nicht einfach liegen. Im Gegenteil - wir müssen aufpassen, dass wir nicht von falschen Interessen geleitet die wichtigste Aufgabe unserer Gesellschaft aus den Augen verlieren - und das ist eindeutig der Wandel des Weltklimas.
Und in dem Maße, wie wir in unserer hochentwickelten Gesellschaft die Umwelt belasten, haben wir die Verpflichtung, diesen Fußabdruck möglichst neutral zu gestalten. Im Großen auf europäischer Ebene wie im kleinen vor Ort bei uns in Wachtberg.
Dass uns der Umweltschutz nicht gleichgültig sein darf, wird gerade wieder deutlich, wo es schon das dritte Jahr hintereinander viel zu trocken ist und die Schäden auf Feldern und im Wald immer größere Ausmaße annehmen. So gesehen sind die Auswirkungen des Klimawandels noch erheblich gravierender als die des Corona-Virus. Und fataler Weise wird es beim Klimaschutz keinen Impfstoff geben können.
Für den Schutz des Klimas könnten wir viel konsequenter bereits vorhandene Konzepte in Wachtberg verfolgen. Warum soll es nicht bei neuen Bauanträgen eine Selbstverständlichkeit sein, so viel erneuerbare Energie wie möglich dabei zu generieren? Die Entwicklung in der Solartechnik ist heute so weit fortgeschritten, dass sich auch kleinere Anlagen zum Eigenverbrauch nach wenigen Jahren rentieren - es braucht gar nicht mehr die hohen staatlich garantierten Vergütungen vergangener Zeiten.
Aber die flächendeckende Umsetzung wird erst dann erfolgreich, wenn auch der ökonomische Nutzen allen deutlich gemacht wird, die ein Bau- oder Sanierungsvorhaben in Wachtberg planen.
Wachtberg als Ort der tausend Solardächer wäre nicht das schlechteste Etikett.
Darüber hinaus müssen die Maßnahmen für Insektenschutz und Artenvielfalt konsequent weiter verfolgt werden. Auch sehe ich bei einigen Bauherren ein Informationsdefizit, weil sie glauben, dass ein Schottergarten irgend einen positiven Effekt hätte oder einfacher in der Pflege sei - das ist allerdings gar nicht der Fall. Da ist noch sehr viel Aufklärungsarbeit zu leisten.
Ich würde alle Garten- und Landschaftsbauunternehmen Wachtbergs - und das sind nicht wenige - ins Rathaus einladen und eine gemeinsame Strategie überlegen, wie mit Wünschen nach Versiegelung auf privaten Flächen gemeinsam und gleich gelagert reagiert werden kann. Diese Betriebe möchte ich ins Boot holen und auch für diese Sache in die (moralische) Pflicht nehmen.